22.03.2020

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Ich bin dann mal vegan

von Bettina Henning

Fischer Verlag

ISBN 978-3-596-03104-7

 

»Ich bin dann mal vegan« ist die Geschichte einer Journalistin, die mit   einem vierwöchigen Experiment beginnt und nun lebensbegeleitend ist. »Vegan zu essen war die beste Entscheidung meines Lebens.«

 

Nach einigen neuen Informationen zum Themea Autoimmunerkrankungen und Ernährung, beschloss ich Milchprodukte probehalber von meinem Speisplan zu streichen. Fleisch habe ich aus verschiedenen Gründen schon lange von meinem Teller verbannt. In der Bücherei machte ich mich daher auf die Suche nach Kochbüchern und Sachliteratur, die mir den Einstieg in eine halb-vegane Ernährung erleichtern würden. Ich stieß auf dieses Buch, der Titel macht mich neugierig und ich packte es auf meinen Stapel. Das ist das wunderbare an Büchereien: man kann kostelos alles einsacken was einen auf den ersten Blick interessiert. Fehlgriff? Macht nichts, dann bringt man es eben wieder zurück.

 

Dieses Buch war kein Fehlgriff sondern ein interessanter Einstieg in die vegane Welt. Bettina Henning nimmt einen mit zu einem Interview mit Attila Hildmann, zu ihren ersten Treffen mit Veganern und in ein veganes Fastfoodlokal.

Sie stellt die Frage, warum wir manche Tiere essen und andere als Rudelmitglieder integrieren (Schweine sind tatsächlich intelligenter als Hunde). Sie teilt die Reaktionen ihres persönliches Umfelds mit dem Leser und nimmt ihn schließlich auch mit auf ihre erste vegane Demo.

 

Nichts für schwache Nervern ist ihr nächtlicher Ausflug in eine Schweinemastanlage. Sie begleitet Tierschutzaktivisten, die grausame Zustände in Zucht- oder Mastbetrieben aufdecken. Dafür schleichen sie sich nachts in solche Anlagen, machen dort Fotos und Filmaufnahmen, die sie der Presse zuspielen.

 

Der Weg der Autorin ist nicht geplant, sondern entwickelt sich Schritt für Schritt. Das macht es dem Leser leicht, ihr zu folgen. Moralpredigt, erhobener Zeigefinger - Fehlanzeige. Das Buch kommt ohne aus. Aber vorsicht: die Ansteckungsgefahr ist dadurch vielleicht noch größer.

 

(Info für Menschen aus Braunschweig: Das Buch steht in der Stadtbibliothek unter Vcl Hen)

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Wer nach der Lektüre noch Zweifel an einer veganen Lebensweise hat, kann sich diesen Film anschauen. Er stand zufällig in der Bücherei unter den veganen Büchern in dem Fach mit den DVDs ganz vorne.

 

In dem Dokumentarfilm kommen unter anderem ehemalige Schlachthofmitarbeiter, Schlachthofbesitzer, Veterinäre oder  Milchviehbauern zu Wort. Die Bilder und Erzählungen hauen jeden Menschen um, der zu Empathie fähig ist. Aber die Worte von Menschen wie zum Beispiel Jane Godell, T. Colin Campbell (Autor der China Study) oder der Physikerin und Alternativen Nobelpreisträgerin Vandana Shiva sind positiv ergreifend, motivierend und richten den Zuschauer wieder auf. Worauf warten wir noch?

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