30.01.2018

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Leere Herzen

ein Roman von Juli Zeh

Luchterhand Verlag

ISBN 978-3-630-87523-1

 

»Leere Herzen« ist ein provokanter, packender und brandaktueller Politthriller aus einem Deutschland der nahen Zukunft.

 

Die Protagonistin Britta Söldner hat eine kleine Firma gegründet und zum Erfolg geführt. Sie ist damit reich geworden. Was genau hinter der Firma steckt, weiß glücklicherweise niemand so genau. Denn hinter der Fassade ihrer unscheinbaren Büroräume in Braunschweig betreibt Britta zusammen mit dem Informatikgenie Babak ein lukratives Geschäft mit dem Tod. Der Leser erfährt nach und nach, womit die beiden ihr Geld verdienen. Man verliert streckenweise das Gefühl dafür, was richtig und falsch ist. Eine prickelnde Herausforderung.

 

Immer wieder drehen sich die Dialoge um  Politikverdrossenheit und innere Leere.  Das Buch beschreibt im Deutschland des Jahres 2025 eine Generation, die im Herzen leer und ohne Glauben und Überzeugungen ist. Haltung und Moral sind der Egozentrik der Wohlhabenden gewichen.

 

»Es gibt tatsächlich immer noch Menschen, die so tun, als könnte man dieser durchgedrehten Welt mit Haltung begegnen.«

 

Brandaktuell ist das Buch deshalb, weil in der Geschichte tatsächlich die Politiker an der Macht sind, vor denen wir vor und nach der letzten Bundestagswahl gewarnt wurden (allerdings heißt die Partei im Buch anders). An vielen Stellen bekommt der Leser den Spiegel vorgehalten: Manche Gesprächsausschnitte die Britta und ihr Mann bei den gemeinsamen Abendessen mit Freunden führen, kommen einem beinah bekannt vor. Besonders Nicht-Wähler bekommen hier ihr Fett weg.

 

Das Buch ist sehr spannend, ich habe es in einem für mich extrem kurzen Zeitraum verschlugen. Zugleich regt es sehr zum Nachdenken an, über Freundschaft, gesellschaftliche Werte und Politik. 

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