Wenn bei einem Haus das Fundament nicht Ordnung ist oder wegsackt, dann steht das Haus schief, bekommt Risse oder stürzt ein. So ist es auch mit unserem Körper.
Unsere Füße sind also von Natur aus perfekt an das Gehen, Laufen und Springen angepasst - ohne Schuhe. Denn vor mehr als 10.000 Jahren waren wir alle barfuß unterwegs.
Schuhe sind eine genial Erfindung: Sie wärmen unsere Füße und schützen sie vor Verletzungen. Für viele Menschen sind sie ein wichtiges Modeaccessoir. Doch nicht alle Schuhe sind ein Segen für unsere Füße.
In Schuhen mit dicken Sohlen können die Füße nicht vernünftig abrollen und platschen auf den Boden. In der Regel läuft man in solchen »festen Schuhen« nur über die Ferse. Außerdem knickt man in Schuhen mit harten Sohlen häfiger um, was zu Schäden in Sprung- und Kniegelenken führt.
Die beste und gesündeste Alternative ist das Bafußgehen, so oft wie möglich. Beobachten kann man das übrigens besonders gut bei Kindern. Die ziehen ihre Schuhe am liebsten aus, wenn sie dürfen. Wenn die kleinen Menschen ihre ersten Schuhe bekommen, staksen sie damit zunächst etwas unbeholfen herum, obwohl sie im Wohnzimmer schon prima auf zwei Beinen herumgeflitzt sind. Sie müssen das Gehen in Schuhen erst lernen, weil die Füße sich darin nicht ihrer Funktion entsprechend bewegen können. Außerdem fehlen dem Gehirn plötzlich wichtige sensorische Informationen, weil die Schuhsohlen den so wichtigen Bodenkontakt der Fußsohlen verhindern.
Wenn du bisher mit normalen Schuhen unterwegs warst und jetzt barfuß laufen möchtest, musst du dein Vorhaben langsam angehen.
WICHTIG: Auch Barfußschuhe sind NICHT für Menschen geeignet, die bisher gar nicht oder nur wenig barfuß gelaufen sind.
Deine Füße sind nicht auf die Belastung vorbereitet und müssen sich erst an das Barfußlaufen gewöhnen. Die Sehen, Bänder und Muskeln benötigen Zeit, um sich der Belastung anzupassen. Oder anders ausgedrückt: du musst deine Füße trainieren. Nach den Erfahrungen von Carsten Stark dauert das bei regelmäßigem Barfußlaufen etwa vier bis sechs Monate.
Lauf am Anfang nur eine kurze Zeit barfuß bzw. mit den Barfußschuhen und weite deinen Aktionsradius dann immer weiter aus. Wenn du LäuferIn bist, dann starte zunächst im Gehtempo. Übe auf verschiedenen Untergründen: Straßen, Schotterwege, Rasen und lauf auf Feldwegen auch mal in der Mitte. Optimal ist es, wenn du zusätzlich Fußgymnastik betreibst. Anleitungen dazu findest du zum Beispiel in den Büchern von Carsten Stark oder Katy Bowman.
Das Barfußlaufen trainiert nicht nur die Fußmuskulatur sondern auch die Waden- und Schienbeinmuskeln sehr viel intensiver. Selbst wenn du ein sehr durchtrainierter Mensch bist wirst, wirst du dich nach den ersten Malen über einen neuartigen Muskelkater wundern, denn im beschuhten Alltag werden viele dieser Muskeln nie beansprucht.
Wenn du später mit ersten Laufeinheiten beginnen möchtest, verwende den Barfußschuh zunächst als Zweitschuh. Lauf am Anfang nur wenige hundert Meter am Stück, auch wenn du ein geübert LäuferIn bist. Nach und nach kannst du dich dann an immer längere Etappen heran arbeiten. Wenn du zu schnell lange Etappen joggst, ist die Gefahr groß, dass du einen Ermüdungsbruch erleidest. Denn deine Fuß-, Schienbein- und Wadenmuskulatur ist noch nicht so kräftig, dass sie deine Füße über längere Zeit ausreichend Stabilisieren kann. Hier solltest du dich nicht überschätzen.
5 goldene Regeln für den Umstieg auf die Barfußlauftechnik findest du auch auf den Internetseiten der Barefoot Acadeny.
Barfußschuhe werden immer dann eingesetzt wird, wenn du eigentlich ohne Schuhe durchs Leben läufst, du aber nicht barfuß laufen kannst. Das kann verschiedene Gründe haben:
Wenn du Schuhe tragen möchtest oder musst, dann sollten diese deine Füße so wenig wie möglich einschränken. Manchmal werden Barfußschuhe daher auch als "Minimalschuhe" bezichnet. Folgende Kriterien machen einen guten Barfußschuh aus:
Je authentischer das Gefühl in den Barfußschuhen ist und je mehr die Bewegung in diesen Schuhen deinem natürlichen Barfußgang entspricht, desto besser ist der Schuh für dich geeignet.
Um die richtige Schuhbreite herauszufinden kannst du den Umriss deines nackten Fußes mit gespreizten (!) Zehen auf einem Blatt Papier nachzeichnen. Dann stellst du den Schuh auf die Zeichnung und kannst erkennen, ob der Schuh die Zehenspreizung beim Gehen einschränkt.
»Füße gut, alles gut. Ganzheitlich gesund ohne Einlagen, Medikamente und OP. Mit extra Tipps zum richtigen Barfußgehen.« Carsten Stark, Südwest Verlag, ISBN 978-3-517-08986-7
»Barfuss gehen. Starke Füße für ein gesundes Leben.« Katy Bowman, riva Verlag, ISBN 978-3-7423-0339-4
barfuß-laufen.net - Alles rund ums Barfußlaufen
barfuuss.net - Freiheit muss man barfuß spüren
Barefoot Academy - dort besonders die Artikel in der Rubrik »Wissen«
barfussblog.de - Barfuß - Leben ohne Schuhe, mit Barfußleitfaden für Einsteiger